Iridoziliäre Zysten
Iridoziliäre Zysten
Ätiologie
Zysten sind vom posterioren Pigmentepithel der Iris oder vom Ziliarkörper ausgehende, rundliche, flüssigkeitsgefüllte Strukturen, die einzeln, multipel, in variabler Größe 388, uni- oder bilateral vorkommen und in der vorderen Augenkammer, am Pupillarrand, in der hinteren Augenkammer sowie im Glaskörper liegen können 599. Kongenitale Iriszysten kommen bei Katzen ebenso wie erworbene selten vor. 551 Sie zählen zu degenerativen Veränderungen der Iris und bestehen aus kubischem Epithel sowie Hyaluronsäure und sind teils blutgefüllt. Ob die Zyste pigmentiert ist oder nicht hängt von ihrem Ursprungsgewebe ab. Vom Pigmentepithel der Iris ausgehende Zysten sind dunkel pigmentiert, wohingegen vom Ziliarepithel unpigmentierte Zysten gebildet werden. Kongenital treten Zysten am ehesten am Pupillarrand in Erscheinung, teils in Verbindung mit weiteren okulären Anomalien wie einem Mikrophthalmus. 599
Symptome und Diagnose
Kongenitale Iriszysten sind sphärisch und heften tendenziell am Pupillarrand an. 456 Erworbene Zysten dagegen sitzen am posterioren Pupillarrand bzw. der posterioren Irisregion. 551 Sie wachsen sehr langsam durch Proliferation oder Sekretion des Epithels. 599 Beide Formen sind mit einer starken Lichtquelle transilluminierbar. Diese Eigenschaft ermöglicht eine Differenzierung zwischen iridoziliaren Zysten und Neoplasien der Uvea, wie beispielsweise frühen Formen okulärer Melanome. 551
Rupturiert eine Zyste, kann sich das Material an das Korneaendothel anheften. 29 Begleitend kann ein Korneaödem entstehen. 388
Weitere potentielle Komplikationen können bei multiplen Zysten entstehen durch Visuseinschränkungen aufgrund von Obstruktion der Pupille oder Kammerwinkelblockage und Sekundärglaukom. 388
Therapie
Für gewöhnlich ist keine Therapie notwendig. 551 Sobald die Zyste allerdings die Sicht beeinträchtigt, den Kammerwasserabfluss behindert oder das Korneaendothel durch mechanische Irritation schädigt, ist eine Behandlung sinnvoll. 197 Die am wenigsten invasive Methode hierfür ist die Deflation der Zysten mithilfe eines Diodenlasers. 551
